Im Distrikt Chitwan in Nepal, im Dorf Bachhauli stand ein vor dem Zerfall stehender Rohbau für ein Ambulatorium. Da damalige Sponsoren abgesprungen waren, entschieden wir uns im Juni 2012 durch Fundraising-Aktionen die Fertigstellung des Gebäudes voran zu treiben und dessen Betrieb nachhaltig finanziell zu unterstützen.
Vor wenigen Tagen, am 27. und 28. Oktober 2015, öffnete das Ambulatorium in Bachhauli, Nepal, das erste Mal seine Türen für Patienten. Bereits innerhalb der ersten Öffnungstage zeigt sich die Notwendigkeit einer solchen medizinischen Behandlungsstation im ländlichen Distrikt Chitwan. Der Rotaract Club Karlsruhe möchte das zum Anlass nehmen, allen Helfern, Spendern und Befürwortern für ihre Unterstützung zu danken.
Im Sommer 2012 entstand der erste Kontakt zwischen uns und Heinz Kintzl vom Nepal Hilfe direkt e.V., mit dem Ziel, den Weiterbau eines Ambulatoriums in Zentral-Nepal zu ermöglichen, das die medizinische Grundversorgung von rund 7000 Menschen, die im Einzugsgebiet leben, gewährleisten soll. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Ärztehaus noch im Rohbau. Lediglich das Fundament und die Außenwände waren fertiggestellt, als die ursprünglichen Geldquellen, die für dieses Projekt vorhergesehen waren, versiegten. Um das Gemäuer vor Beschädigungen zu schützen, wurden daher dringend neue finanzielle Mittel für den Bau eines monsunfesten Daches benötigt. Daraufhin veranstalteten wir eine Straßenbahn-Party und spendete sämtliche Einnahmen an das Projekt. Das Dach konnte gebaut werden.
Diese Aktion fand so großen Zuspruch, dass wir beschlossen, ein dauerhaftes Engagement zu entwickeln und den Weiterbau künftig zu finanzieren. Durch weitere StraBa-Partys in den Jahren 2013 und 2014 und das 30-jährige Clubjubiläum im Sommer 2014 konnten immer mehr Spendengelder akquiriert werden. Hinzu kamen verschiedene Preisgelder, u.a. für die BestAct-Auszeichnung des Projektes als bestes Sozialprojekt deutscher Rotaract Clubs des Jahres 2013. Ebenfalls zu erwähnen, sind die großzügigen monetären Unterstützungen der Karlsruher Rotary Clubs. Insgesamt kamen so genug finanzielle Mittel zusammen, um den Bau des Ambulatoriums komplett fertigzustellen und erstes Mobiliar anzuschaffen.
Ende Oktober dieses Jahres erfolgte dann die große Eröffnung. Innerhalb der ersten beiden Tage konnten bereits rund 900 Behandlungen sowie einige Augenoperationen durchgeführt werden. Dieser große Erfolg unterstreicht die Richtigkeit des Projekts und wird unser Engagement weiter befeuern. Denn mit der Eröffnung ist das Projekt noch nicht beendet. Ausgenommen der Augenarzt-Ausrüstung fehlt noch jegliche Gerätschaft für die anderen, größtenteils kostenlos praktizierenden Ärzte (Internist, Zahnarzt, Kinderarzt, Frauenarzt). Die Anwesenheit der Ärzte wechselt sich in einem festen Turnus ab. Abseits der Ausrüstung fallen vor allen Dingen noch Betriebskosten an, die momentan jährlich auf 8000€ geschätzt werden. Bis sich das Ambulatorium durch seine Bekanntheit, kleine Behandlungsbeträge und weitere Geldquellen in einigen Jahren zum Großteil finanziell selbst tragen kann, wird sich unser Club weiterhin nach Möglichkeit in das Projekt einbringen.
An dieser Stelle wollen wir als Club auch noch einmal explizit die Helfer und Vermittler vor Ort in Nepal erwähnen, Sher Bahadur Pariya von der Green Society Nepal und Heinz Kintzl vom Nepal Hilfe direkt e.V., die allen Grund haben, auf ihr Geleistetes stolz zu sein.
Philipp Reitz